Seit der „Flüchtlingskrise“ im Jahr 2015 (der Begriff hier in Anführungszeichen, weil nicht unkritisch) ist das Thema Seenotrettung in aller Munde. Besonders intensiv wurde es noch einmal ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt, als im Juni 2019 die deutsche Kapitänin Carola Rackete mit der Sea-Watch 3 entgegen den Anordnungen Italiens im Hafen von Lampedusa anlegte, nachdem das Schiff mit vierzig geretteten Geflüchteten an Bord mehrere Tage auf dem Mittelmeer „festgesessen“ hatte. Racketes Vorgehen wurde weltweit medial intensiv diskutiert, der gegen Rackete verhängte Hausarrest auf Sizilien wegen angeblichen Verstoßes gegen die Hafenund Gewässerordnung sowie Widerstandes und Gewalt gegen ein Kriegsschiff nach wenigen Tagen wieder aufgehoben. Von den Bürgern wurde Rackete teils als Heldin bezeichnet, teils als Verbrecherin beschimpft. In der öffentlichen Debatte erfolgte dabei eine Bewertung ihres Handelns in hohem Maße anhand moralischer Überlegungen – und weniger danach, wie es rechtlich bewertet werden musste.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.2510-5116.2020.01.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 2510-5116 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-01-07 |
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